17 Mar
17Mar

Die Mie­ten im Kan­ton Bern stei­gen unauf­halt­sam. Des­halb lan­ciert der Mieterinnen- und Mie­ter­ver­band Kan­ton Bern (MV Bern) gemein­sam mit einer brei­ten Alli­anz eine Initia­tive zur Einführung von trans­pa­ren­ten Vor­mie­ten: Für faire Mie­ten und bezahl­ba­res Woh­nen im Kan­ton Bern. 

Die Mie­ten im Kan­ton Bern stei­gen unauf­halt­sam. In den letz­ten 20 Jah­ren sind sie um rund 30% gestie­gen. Der aktu­elle Woh­nungs­man­gel und die explo­die­ren­den Neben­kos­ten ver­schär­fen das Pro­blem zusätz­lich. Mit trans­pa­ren­ten Vor­mie­ten müssen VermieterInnen beim Wech­sel der Mie­ter­schaft die vor­he­rige Miete offen­le­gen. So kön­nen übertriebene Miet-Erhöhungen von den MieterInnen ein­fa­cher erkannt und ange­foch­ten wer­den.

«Es gibt klare gesetz­li­che Regeln und trotz­dem wer­den Mie­ten immer wie­der stär­ker erhöht als erlaubt», sagt Edith Sie­gen­tha­ler, Prä­si­den­tin des MV Kan­ton Bern. Mit der Miet-Initiative soll hier Gegen­steuer gege­ben wer­den, wie Bri­gitte Hilty Hal­ler, Co-Präsidentin der GRÜ­NEN Kan­ton Bern, erklärt: «MieterInnen wer­den so bes­ser vor will­kür­li­chen Miet­zins­er­hö­hun­gen geschützt und Ver­mie­tende kön­nen den Preis nicht ohne Grund in die Höhe trei­ben.

»Der Lei­dens­druck ist gross. Viele Arbeit­neh­mende, Fami­lien, Allein­ste­hende, Pen­sio­nierte und Men­schen in Aus­bil­dun­gen kön­nen die hohen Mie­ten kaum noch bezah­len. Für sie ist die Initia­tive beson­ders wich­tig, sagt Anna Tan­ner, Co-Präsidentin der SP Kan­ton Bern: «Der Miet­preis ist ein zen­tra­ler Hebel, um die stei­gen­den Aus­ga­ben zu dämp­fen, damit das Woh­nen nicht zur Armuts­falle wird». Das Instru­ment der trans­pa­ren­ten Vor­miete wirkt preis­dämp­fend. «Zu die­sem Schluss sind auch neun Kan­tone gekom­men, die eine gesetz­li­che Ver­an­ke­rung der soge­nann­ten For­mu­lar­pflicht bereits ein­ge­führt haben», gibt Bar­bara Stotzer-Wyss, Gross­rä­tin EVP, zu beden­ken.


Doch auch faire VermieterInnen wer­den durch die Initia­tive gestärkt, so Chris­toph Grupp, Vor­stands­mit­glied von Casa­fair Mit­tel­land: «Eine For­mu­lar­pflicht ist trans­pa­rent, ein­fach zu hand­ha­ben und macht den Miet­zins für alle Betei­lig­ten nach­voll­zieh­bar» Aus­ser­dem packt die Initia­tive das Pro­blem bei der Wur­zel, wie Beat Cat­taruzza, Gross­rat glp, erklärt: «Die For­mu­lar­pflicht gilt nur, solange im Kan­ton oder in ein­zel­nen Regio­nen effek­tiv Woh­nungs­man­gel herrscht.»

Der Woh­nungs­man­gel betrifft den gan­zen Kan­ton Bern. Das sieht man auch daran, dass in ver­schie­de­nen Gemein­den des Kan­tons Miet-Vorlagen dis­ku­tiert wer­den. «Mit unse­rer Initia­tive zur Trans­pa­renz der Vor­miete set­zen wir uns für alle Mie­te­rin­nen und Mie­ter im Kan­ton Bern ein, ob sie jetzt in der Stadt, der Agglo­me­ra­tion oder auf dem Land leben», so San­dra Rupp, Vor­stands­mit­glied des MV Bern.

«Wir for­dern mit unse­rer Initia­tive trans­pa­rente Vor­mie­ten, damit faire und bezahl­bare Mie­ten im Kan­ton Bern Tat­sa­che wer­den», fasst Edith Sie­gen­tha­ler das Anlie­gen der Alli­anz zusam­men.

Kommentare
* Die E-Mail-Adresse wird nicht auf der Website veröffentlicht.