Die Mieten im Kanton Bern steigen unaufhaltsam. Deshalb lanciert der Mieterinnen- und Mieterverband Kanton Bern (MV Bern) gemeinsam mit einer breiten Allianz eine Initiative zur Einführung von transparenten Vormieten: Für faire Mieten und bezahlbares Wohnen im Kanton Bern.
Die Mieten im Kanton Bern steigen unaufhaltsam. In den letzten 20 Jahren sind sie um rund 30% gestiegen. Der aktuelle Wohnungsmangel und die explodierenden Nebenkosten verschärfen das Problem zusätzlich. Mit transparenten Vormieten müssen VermieterInnen beim Wechsel der Mieterschaft die vorherige Miete offenlegen. So können übertriebene Miet-Erhöhungen von den MieterInnen einfacher erkannt und angefochten werden.
«Es gibt klare gesetzliche Regeln und trotzdem werden Mieten immer wieder stärker erhöht als erlaubt», sagt Edith Siegenthaler, Präsidentin des MV Kanton Bern. Mit der Miet-Initiative soll hier Gegensteuer gegeben werden, wie Brigitte Hilty Haller, Co-Präsidentin der GRÜNEN Kanton Bern, erklärt: «MieterInnen werden so besser vor willkürlichen Mietzinserhöhungen geschützt und Vermietende können den Preis nicht ohne Grund in die Höhe treiben.
»Der Leidensdruck ist gross. Viele Arbeitnehmende, Familien, Alleinstehende, Pensionierte und Menschen in Ausbildungen können die hohen Mieten kaum noch bezahlen. Für sie ist die Initiative besonders wichtig, sagt Anna Tanner, Co-Präsidentin der SP Kanton Bern: «Der Mietpreis ist ein zentraler Hebel, um die steigenden Ausgaben zu dämpfen, damit das Wohnen nicht zur Armutsfalle wird». Das Instrument der transparenten Vormiete wirkt preisdämpfend. «Zu diesem Schluss sind auch neun Kantone gekommen, die eine gesetzliche Verankerung der sogenannten Formularpflicht bereits eingeführt haben», gibt Barbara Stotzer-Wyss, Grossrätin EVP, zu bedenken.
Doch auch faire VermieterInnen werden durch die Initiative gestärkt, so Christoph Grupp, Vorstandsmitglied von Casafair Mittelland: «Eine Formularpflicht ist transparent, einfach zu handhaben und macht den Mietzins für alle Beteiligten nachvollziehbar» Ausserdem packt die Initiative das Problem bei der Wurzel, wie Beat Cattaruzza, Grossrat glp, erklärt: «Die Formularpflicht gilt nur, solange im Kanton oder in einzelnen Regionen effektiv Wohnungsmangel herrscht.»
Der Wohnungsmangel betrifft den ganzen Kanton Bern. Das sieht man auch daran, dass in verschiedenen Gemeinden des Kantons Miet-Vorlagen diskutiert werden. «Mit unserer Initiative zur Transparenz der Vormiete setzen wir uns für alle Mieterinnen und Mieter im Kanton Bern ein, ob sie jetzt in der Stadt, der Agglomeration oder auf dem Land leben», so Sandra Rupp, Vorstandsmitglied des MV Bern.
«Wir fordern mit unserer Initiative transparente Vormieten, damit faire und bezahlbare Mieten im Kanton Bern Tatsache werden», fasst Edith Siegenthaler das Anliegen der Allianz zusammen.